Die meisten Menschen, die jetzt aus Afrika nach Europa fliehen, kommen aus Eritrea und Nigeria. In den Ländern herrscht Krieg oder Terror. In diesen Ländern sind Armut und wirtschaftliche Not so groß, dass die Menschen dort keine Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben haben.

Seit 1999 ist Nigeria eine Präsidialdemokratie. Zuvor erlebte das Land schwere Zeiten mit Militärregierungen und Bürgerkriegen. Auch jetzt kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen den vielen verschiedenen Völkern und zwischen Christen und Muslimen. Islamisten aus dem Norden des Landes terrorisieren die Menschen mit großer Brutalität. Sie wollen landesweit die Scharia, das islamische Recht mit sehr harten Bestrafungen, einführen. Das führt dazu, dass viele Familien in Angst und Schrecken leben. Sie sehen für sich und ihre Kinder keine Zukunft in ihrer Heimat. Viele fliehen in andere Staaten, und hoffen dort ein sicheres Leben führen zu können. Nigeria gehört zu den 10 Ländern, deren Bürger im Jahr 2015 am häufigsten einen Asylantrag in Deutschland gestellt haben.

Eritrea, eines der ärmsten Länder der Welt,  
nennt sich offiziell eine Demokratie. Tatsächlich aber ist das Land eine Diktatur. Eine einzige Partei beherrscht das politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben. Politische Opposition ist in Eritera nicht erlaubt. Menschen, die gegen die Rgeierung Widerstand leisten, müssen mit harten Strafen rechnen. Jeder erwachsene Mann kann jederzeit zum Militärdienst oder zur Zwangsarbeit eingezogen werden. Im Land leben Angehörige von neun verschiedenen Volksgruppen. Etwa die Hälfte der Menschen sind Christen, die andere Hälfte sind Muslime. Fast jeder zweite ist unter 15 Jahren alt. Das Durchschnittsalter beträgt nur knapp 19 Jahre. Zwei Drittel der Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Aber das Land leidet unter langen Dürrezeiten. Das führt zu Hungersnöte. Es gibt zwar Bodenschätze und auch ein wenig Industrie. Trotzdem lebt der Großteil der Einwohner in bitterer Armut. Es gibt kaum Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten. Es fehlt auch an der medizinischen Versorgung der Einwohner. Etwa die Hälfte der Menschen sind Analphabeten. 
Wer aus dem Land fliehen will und dabei gefangen wird, kann getötet werden. Trotzdem gehört Eritrea mit zu den 10 Ländern, deren Bürger im Jahr 2015 am häufigsten einen Asylantrag in Deutschland gestellt haben.